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Herbstliche Rettungsaktionen: „Igel sind kein Heimtier auf Zeit“

Igel werden in Gefangenschaft recht schnell zahm. Doch so löblich die „Rettung“ gefundener Igel auch sein mag: Sie sind Wildtiere und müssen wieder ausgesetzt werden. Als „Heimtier“ sind neuerdings auch exotische Igel im Trend, wie etwa der „Afrikanische Weißbauchigel“.

Die alljährlich Herbstschwemme vermeintlich lebensschwacher Igel hat begonnen. Immer mehr Eltern und Kinder bringen Stacheltiere in die Praxen. Ulli Seewald, Vorsitzende von ProIgel e.V., rät jedoch zu differenzieren, welche Igel wirklich hilfsbedürftig sind.

„Kranke, verletzte und hilflose Igel brauchen Hilfe. Sie darf man vorübergehend in Obhut nehmen. Dazu zählen auch untergewichtige Jungigel, die im November deutlich unter 500g wiegen. Das Ziel muss sein, die Tiere gesund wieder freizulassen. Heimische Igel sind keine Haustiere.“

Leiden Igel an Verletzungen oder an Hautpilzen, so ist ein langer stationärer Aufenthalt meist unvermeidlich. Bei Endoparasiten, reicht oft eine relativ kurze Pflegezeit. Nach der Behandlung mit Entwurmungsmedikamenten und Auffütterung der geschwächten Tiere können sie freigelassen werden, falls die Jahreszeit noch nicht zu weit fortgeschritten ist.

„Sonst- und dies trifft für Jungigel im Herbst oft zu- finden die Tiere weder Unterschlupf noch Nahrung. Die Auswilderung ist dann erst nach Überwinterung in menschlicher Obhut möglich. Mit einem Gewicht von 650 bis 700g soll ein Jungigel auch in Menschenhand Winterschlaf halten.“ (mehr auf www.pro-igel.de)

Neben heimischen werden zunehmend exotische Igel in der Tierarztpraxis vorgestellt, oft Züchtungen, darunter weiße Tiere. Laut Seewald gilt es hier genau zu unterscheiden „Es gibt beim heimischen Wildigel (Erinaceus europaeus) Albinos, und es gibt Züchtungen – Afrikanischer Weißbauchigel (Atelerix albiventris) mit weißen Stacheln, die als Haustiere gehalten werden.“

Bei den heimischen Albinos handelt es sich um völlig normale Wildtiere, bei denen lediglich ein Gen verändert ist: „Sind sie gesund, darf man sie nicht in Gefangenschaft halten“, betont Seewald. Anders die Afrikanischen Weißbauchigel. „Sie sind im Handel, die Mode kam- leider- über die USA nach Europa“, erläutert Seewald.
Da diese Igel nicht auf der CITES-Liste stehen, dürfen sie importiert und gehalten werden. „Dass sie unsere heimischen Igel verdrängen, ist ein Märchen. Abgesehen davon, dass es verboten ist, nicht heimische Arten bei uns auszusetzen, wären sie gar nicht überlebensfähig.

Mit freundlicher Genehmigung der Vetimpulse.

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